Es schüttet wie aus Eimern, aber Rudi und ich wollten unbedingt testen, was denn nun dran ist an den Riesenforellen aus dem Forellenhof Wester-Ohrstedt. Viele von Euch werden sicherlich den Bericht in der Angelwoche gesehen bzw. gelesen haben. Nun das hörte sich alles sehr beeindruckend an. Regenbogenforellen von über 10 Pfund fängt man ja auch nicht alle Tage. Wie gesagt, auch wenn’s aus Kübeln schüttet, machen Rudi und ich uns auf die knapp 100 Kilometer lange Fahrt. Da es fast komplett über die Autobahn geht, sind wir dann auch schon nach gut einer Stunde schon angekommen. Dann mal los und schnellstens die Angelkarten geholt und wie die Packesel auf zum See. Erfreulicherweise herrschte so gut wie kein Betrieb und nur eine handvoll anderer Angler wollten mal genauso nass sein wie die Fische. Nun aber Ruten raus und Köder ran, da es langsam hell wurde. Kaum war es hell, fingen die Forellen am anderen Ufer auch schon das Springen an. Und was für welche! Respekt da waren schon einige wirklich kapitale Regenbogenforellen bei. Natürlich flogen unsere Sbirolinos gleich ab zur anderen Seite und eh wir uns versahen war Rudis Rute auch schon krumm. Die wirklich, wirklich gute Regenbogenforelle tobte sofort die Krautkante lang und mit einmal und Tschüß und weg war Sie :(. Hmmm, so’n Mist, weiter gehts. Zum Ärgern hatte Rudi jedoch keine Zeit, da der Köder an seiner Zweitrute just gerade einer anderen Forelle gefiel. Und schon wieder … wumms Schnur schlaff, Forelle wech 🙁 So’n Pech, daß auch gleich die nächste Forelle noch stiften geht. Da alle Fische auf Teboraupen gebissen hatten, und ich komplett mit Paste fischt, um rauszufinden worauf es am besten beißt, dachte ich nun aber Köderwechseln. Also Sbiro ran gekurberlt
und erstmal treiben lassen. Dann die Zweitrute raus und Tebos drauf. Gerade habe ich die Rute fertig, da meint Rudi ey du hast n Biss und ich ne ich habe die Rute doch gerad draußen. Ne an der anderen …. Denk, denk, denk ?? Ah, die Sbiro – Rute! Ab zur Rute. Sbiro weg Schnur läuft ab. Ok, Anschlag und sofort war die Rute so was von krumm und die Bremse gab Ihr bestes. Zu unserem Glück konnte ich die Forelle die nächsten 4-5 Minuten davon überzeugen, dass es für wilde Sprünge viel zu kalt ist und so konnte Rüdiger die Forelle dann erfolgreich keschern. Was für ein Kracher. Riesen Laichhaken und nen Stiernacken wie n großes Lachsmännchen. Apropo Lachs, die Forelle hatte mit 12 Pfund auch die Ausmaße eines guten Lachses. Nun aber weiter. Vielleicht können wir ja noch so ein Gerät zum Anbiss verleiten und die Sbiros flogen trotz Sturm und Regen gen andere Seite, um dann wieder eingeschleppt zu werden. Irgendwie war es aber wie verhext, die Forellen sprangen, gerade die Großen, in einer Tour, aber die Tebos und der Forellenteig schien, aber auch so was von uninteressant geworden zu sein. Es ging nichts mehr. Von den anderen drei Anglern konnte dann einer noch 3 Goldforellen landen, aber ansonsten war im Gegensatz zum Wind Flaute angesagt. Gegen frühen Nachmittag, habe ich mir dann die Spinnrute und nen 3’er Mepps geschnappt und den See systematisch abgeklopft. Irgendwie fanden die Forellen den Mepps echt interessant, aber anscheinend nur als Schwimmpartner und es kam ein Nachläufer nach dem anderen mir bis vor die Füße entgegen geschwommen. Bloß drauf beißen, auf die Idee kamen einige Forellen erst, als es mir zu bunt wurde und ich den Mepps geradezu durchs Wasser peitschte. Leider war das Krautfeld gut 2,5 Meter breit und die erste Meppsforelle wollte einfach nicht in die vorgsehene Bucht schwimmen, mit dem Ergebnis, das sie auch jetzt noch im See ist. Aber die Taktik war jetzt klar. Hochgeschwindigkeits spinnen war angesagt. Es gab zwar immer noch einige Nachläufer, aber auch eine Menge Bisse. Wobei die Bisse leider nicht so waren, wie man es gerne hätte, sondern mehr ein kurzes attackieren des Köders. Dennoch eine Goldforelle hatte es richtig erkannt und den Mepps voll genommen. Ok, keine so große, aber mit knapp über 40 eine schöne Forelle zum räuchern. Es schüttete und stürmte immer noch. Als ich dann noch eine wirklich gute Forelle auf Spinner verloren hatte, war es dann auch Zeit für die Heimreise. Nun was soll ich sagen. Ja, wer eine wirklich große Regenbogenforelle fangen will, muß nicht ganz nach Dänemark fahren, sondern kann auch vor der Grenze links abbiegen und sie im Forellenhof Wester-Ohrstedt fangen.
PS: Auch große Forellen haben nicht immer Hunger und wollen auch erst einmal gefangen werden.
Petri Heil, Lars
Nachtrag: Leider kostet das Forellen Angeln mittlerweile 24 EUR pro 15 Std. 🙁