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Angeln

Glasaale werden bereits gefressen

Die älteren Angler wissen vielleicht noch, wie einfach es einmal war Aale zu fangen. Heutzutage ist der der europäische Aal Bestand jedoch drastisch zurückgegangen und die erfolgreichen Aal Angelzeiten gehören der Vergangenheit an. Die Gründe hierfür sind Vielfältig von Überfischung bis zum Verbauen von Wanderwegen. Es gibt vielleicht noch einen Grund der bisher nicht so offensichtlich war.  Die Glasaale werden bereits in der Sargassosee gefressen. Hintergrund, der Europäische Aal wandert für das Laichen

bis in die Sargassosee, welche sich südlich Bermuda-Inseln befindet. Dort wachsen auch auch die Aal Larven zu Glasaalen heran und wandern dann zurück Richtung Europa, um sich dort in Flussmündungen und Flüssen anzusiedeln. Glassaale sind, wie der Name schon sagt fast durchsichtig, und sollten daher vor anderen Fischen sehr gut getarnt sein. In einer wissenschaftlichen Studie Dänischer Forscher wurde jetzt untersucht, wieviele Fische dennoch die Glasaale fressen. Hierbei kann man jedoch nicht einfach Fische fangen und deren Mageninhalte untersuchen, da diese schon nach kurzer Zeit im Magen nicht mehr als Glasaale zu identifizieren wären. Stattdessen wurde versucht die Glasaale in den Magenresten der Fische mittels DNA Tests nachzuweisen. Hierfür wurden in der Sargassosee 62 Magenproben von 17 gefangen mesopelagischen Fischarten entnommen und ausgewertet. Das Ergebnis war, dass Glasaale bei 6 der gefangene Fischarten nachgewiesen wurden. Was bedeutet, dass wahrscheinlich bereits ein Teil der Glasaale gar nicht die Sargassosee verlassen, sondern vor Ort gefressen werden. Die fehlen dann später entsprechend auch in unseren Flüssen. Bleibt offen, ob die Nahrungsknappheit im Meer auch noch dazu führt, dass noch mehr Glasaale gefressen werden.  Dann werden wohl noch weniger Glasaale bei uns ankommen und die Aalglocken noch weniger als heute schon klingeln.

Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00227-018-3390-3
Jensen, M.R., Knudsen, S.W., Munk, P. et al. Mar Biol (2018) 165: 130. https://doi.org/10.1007/s00227-018-3390-3

Foto: Uwe Kils, CC BY-SA 3.0, Link